Kurzübersicht über das Haushaltsjahr 2023/2024 am Hallstätter Gletscher
Im Massenhaushaltsjahr 2023/24 wurde der fünftgrößte jährliche Massenverlust in der 18-jährigen Messreihe festgestellt. Nach einem erstem Wintereinbruch im November 2023 waren der Januar und Februar 2024 niederschlagsarm. Starke Niederschläge setzten dann ab April ein und konnten dies bis zum Ende des Winterzeitraumes ausgleichen. Am Frühjahrsschacht unterhalb der Steinerscharte fiel die Schneedecke mit
7,02 Meter leicht überdurchschnittlich aus. Auf der östlichen Zunge waren 1 bis 3 Meter Schnee zu messen.
In Summe ergab sich für das Winterhalbjahr eine überdurchschnittliche Akkumulation, die zweithöchste seit Messbeginn. Wechselhaftes Wetter im Mai und Juni brachte zusätzliche Schneeablagerungen, aber auch meherere Saharastaub-Ereignisse, welche die Schneeschmelze beschleunigten. Mitte Juni kam es zu ersten Ausaperungen des Eises auf der östlichen Gletscherzunge.
Überdurchschnittliche Sommertemperaturen und keine sommerlichen Schneefälle erhöhten die Eisschmelze. Trotz dem früheren Wintereinbruch am 12. September 2024 erwies sich die Sommerbilanz 2023/2024 als die zweinegativste seit Messbeginn nach der Sommerbilanz 2021/22. Zum Zeitpunkt der Herbstbilanz war nur mehr ein sehr geringer Teil der Gletscherfläche mit Rücklagen aus dem vorangegangenen Winter bedeckt. Das Maximum der Ausaperungwurde zu diesem Zeitpunkt für das Haushaltsjahr 2023/24 festgehalten, war aber für die Ablationssaision 2024 wahrscheinlich noch nicht erreicht, da es im Oktober 2024 die Gletscherzungen wieder ausaperten. Die spezifische Massenbilanz des Massenhaushaltsjahres 2023/24 beträgt -1522 mm Wasseräquivalent. Dies entspricht einem Wasservolumen von 3372·103m3 Wasser bzw. einem mittleren Eisdickenverlust von rund 1,7 Meter gemittelt über die gesamte Gletscherfläche. Damit war die Gesamtbilanz zwar deutlich weniger
negativ als im Massenhaushaltsjahr 2021/22, und auch weniger negativer als 2022/2023, dennoch verlor der Hallstätter Gletscher weiterhin rund 5% seiner noch existierenden Masse.
Den gesamten gesamten Bericht findet man unter https://dachsteingletscher.info/ergebnisse/
Das Land Oberösterreich und die Energie AG ermöglichen die Forschungsarbeiten unter der
wissenschaftlichen Leitung des Institutes für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der ÖAW in Zusammenarbeit mit BLUE SKY Wetteranalysen als Projektpartner vor Ort.