AAR: Accumulation Area Ratio – Verhältnis von Fläche mit Schneerücklage zu Gesamtfläche des Gletschers.
Ablation: Verlust von Schnee und Eis durch Schmelzen, Sublimation und Kalben.
Ablationsgebiet: Der Teil des Gletschers wo die Bilanz aus Ablation und Akkumulation negativ ist. Hier verliert der Gletscher an Masse.
Ablationspegel: 2m-lange Holzstäbe, welche ins Eis gebohrt werden. Anhand des freien Endes, welches durch die Schmelze wieder freigelegt wird, kann man sehen, wieviel Eis an der Stelle des Pegels geschmolzen ist.
Ablationsperiode: Der Teil des Bilanzjahres in dem über den Gletscher gemittelt mehr Schnee und Eis durch Schmelze verloren geht, als akkumuliert wird.
Akkumulation: Eintrag von Schnee auf dem Gletscher durch Niederschlag, Wind und Lawinen.
Akkumulationsgebiet: Der Teil des Gletschers, wo die Bilanz aus Ablation und Akkumulation positiv ist. Hier gewinnt der Gletscher an Masse.
Akkumulationsperiode: Der Teil des Bilanzjahres, in dem über den Gletscher gemittelt mehr Schnee abgelagert wird, als der Gletscher durch Schnee- und Eisschmelze verliert.
Albedo: Reflexionsvermögen von Oberflächen im kurzwelligen Spektralbereich. Je geringer die Albedo, desto dunkler erscheint die Oberfläche und umso mehr Strahlungsenergie wird aufgenommen . Diese Energie wird im Falle eines Gletschers zur Erwärmung der Schneedecke und der Luft darüber, zur Verdunstung und hauptsächlich zur Schmelze umgesetzt. Neuschnee besitz eine Albedo von ca. 0,9, Altschnee von 0,6 und Gletschereis zwischen 0,4 (sauber) und 0,2 (dreckig).
Aufeis: Schmelz- oder Regenwasser, welches in die auf dem Gletscher liegende Schneedecke eindringt und darin an der Grenzfläche Eis-Schnee gefriert. Dies führt an dieser Stelle zu einer zusätzlichen Akkumulation.
Bergschrund: Spalte unterhalb der den Gletscher umrandenden Felsen. Sie ensteht aufgrund der Spannung zwischen dünnem, langsam fließenden Eis der Umrandung und dem dicken, schneller fließenden EIs des Gletschers.
ELA: Equilibrium Line Altitude – mittlere Höhe der Gleichgewichtslinie.
Eislinse: Schmelz- oder Regenwasser, welches in die Schneedecke eindringt und darin an internen Grenzflächen gefriert. Diese Eisschichten von einem bis über zehn Zentimeter Dicke entstehen meist im Frühjahr, wenn das Wasser der Schneeschmelze an der Oberfläche in der noch kalten Schneedecke an mit Dichteunterschieden verbundenen Schichtgrenzen gesammelt wird und wiedergefriert. Da die dazu nötige Energie der Schneedecke entzogen wird, führt dieser Prozess auch zur Erwärmung der Schneedecke.
Eiszeit: Längere kältere Perioden in der Geschichte der Erde verbunden mit Vorstößen der Gletscher. Der Höhepunkt der letzten großen Eiszeit liegt vor etwa 20.000 Jahren. Seitdem zieht sich das Eis mit vorübergehenden Vorstoßperioden, welche sichtbare Geländeformen wie zum Beispiel Moränenwällen hinterlassen, zurück. In der Zeit von 1350 bis 1850 gewannen die Gletscher an Masse. Dieser Zeitraum wird die Kleine Eiszeit genannt.
Firn: Im Laufe einer Ablationsperiode zu einer kompakten, grobkörnigen Schicht umgewandelter Schnee.
Gleichgewichtslinie: Grenze, welche am Ende des Sommers das Gebiet mit Ablation vom Gebiet mit Akkumulation trennt.
Gletscher: Eiskörper, der durch Metamorphose von Schnee zu Eis im Nährgebiet gebildet wird. Dieses Eis verformt sich unter seinem eigenen Gewicht und fließt talwärts bis im Zehrgebiet ungefähr soviel schmilzt, wie durch die Bewegung des Eises geliefert wird.
Gletscherbett: Untergrund über den der Gletscher gleitet . Hier haben verschiedene Sedimente sowie abgeschliffenen Felsen einen großen Einfluss auf die Fließgeschwindigkeit des Gletschers. Abfließendes Schmelzwasser dient dabei als Schmiermittel.
Gletscherbruch: Zerklüfteter Bereich eines Gletschers bestehend aus Spalten und Séracs. Dieser ensteht wenn der Gletscher über eine Geländekante im Gletscherbett fließt.
Gletschermühle: Löcher in der Gletscheroberfläche, welche durch die mechanische Energie des Schmelzwassers entstehen. Durch sie gelangt das Schmelzwasser hinab bis zum Gletscherbett.
Gletscherspalte: Rissförmige Öffnung im Gletscher und an dessen Oberfläche. Sie entstehen aufgrund von Spannungen der Fließbewegung des Gletschers. Gletscherspalten können von wenigen Metern Tiefe bis zum Gletscherbett reichen. Manche sind mit Wasser gefüllt.
Gletschertor: Höhlenartige Öffnung im Bereich der Gletscherzunge. Hier tritt das Schmelzwasser wieder aus dem Gletscher hervor.
Gletscherzunge: Unterster Teil eines Gletschers. Hier tritt die höchste Ablation auf.
Hydrologisches Jahr: Fester Zeitraum vom 1.10.bis 30.09. des darauffolgenden Jahres, für den die Entwicklng des Gletschers bilanziert wird.
Massenbilanz: (auch Massenhaushalt) Mit Ablauf des hydrologischen Jahres werden Akkumulation und Ablation berechnet. Die Differenz von beiden zeigt, ob der Gletscher an Masse gewonnen oder verloren hat. Ist die Bilanz positiv, baut der Gletscher auf. Fällt sie negativ aus, so schwindet der Gletscher.
Moräne: Vom Gletscher aufgeschobene oder abgelagerte Gesteinshügel und Wälle, anhand deren sich frühere Gletscherstände gut rekonstruieren lassen.
Nährgebiet: Gebiet oberhalb der Gleichgewichtslinie. Hier gewinnt der Gletscher durch Akkumulation an Masse.
Sérac: Eistürme, welche sich zwischen den Spalten in Bruchzonen des Gletschers bilden.
Schneeschacht: Wird von Glaziologen ausgehoben, um das Dichteprofil der Schneedecke zu bestimmen. Die Tiefe kann dabei stark variieren und zwischen wenigen Zentimetern bis mehrere Meter betragen. Als untere Begrenzung dient dabei die Eisoberfläche oder Staubschichten im Firn des vergangenen Jahres.
Schmelzwasserbach: An der Gletscheroberfläche kanalisiertes Schmelzwasser. Schmelzwasserbäche münden meist in Gletscherspalten oder Gletschermühlen.
Toteis: Unter Schutt verborgenes Eis. Man kann es an den Flanken über dem Gletscher wie auch unterhalb der Gletscherzunge finden.
Zehrgebiet: Gebiet unterhalb der Gleichgewichtslinie: Hier führt die Ablation zu einem Massenverlust.